Willkommen zurück Matrosen, heute werdet ihr euch sehr wohl fühlen, denn in der neuen Folge BestofBrettspiele stellt euer Spielekapitän euch die besten Spiele zum Thema „Meer“ vor. Die Auswahl der Spiele, die habe ich mal wieder aus der Bibliothek in Neuenhagen ausgewählt. Daher mag es auch bessere Spiele zum Thema „Meer“ geben, ich hatte aber positives Feedback zur letzten Bibliotheksfolge erhalten und daher, habe ich mich nochmal durch die Regale gewühlt und folgendes für euch rausgesucht.
Dieser Blog baut auf einer Podcast Folge auf, die ihr auf Spotify und YouTube findet, Links dazu am Ende.
Flotter Otter
Ja, ich habe gewühlt, genau passend zum ersten Spiel, denn wir sind ein Otter und passen auf das Schmuggler uns keine gefälschte Fracht unterjubeln. Okay, jetzt ganz langsam ein Otter? Genauer gesagt ein Flotter Otter! Genau so heißt das Spiel aus dem Zoch Verlag, Autor ist Deen Kreek und es dauert ca. 20 min. Das Spiel hat seinen Namen sicherlich von der Idee ein schnelles, Lustiges und Familientaugliches Spiel zu erschaffen. Denn „Flotter Otter“ macht genau das sehr gut, auch da alle Spieler gleichzeitig Spielen. Denn jede Runde wird ein Frachtbrief aufgedeckt, also ein Klemmbrett mit einer Seite Papier, auf dem verschiedene Objekte abgebildet sind, darüber eine große Lupe, die uns symbolisieren soll, dass die Spieler jetzt nach den unterschiedlichen Merkmalen suchen sollen.
Als bestes Beispiel dient hier der Frachtbrief mit der Eiswaffel, davon sind 5 Stück abgebildet, jede Waffel hat eine Eiskugel mehr als die andere. Danach baut ihr mit bunten Steinen einen Turm, in der Reihenfolge, in der Ihr die Merkmale erkannt habt. Die Reihenfolge erkennt ihr dann daran, dass die Eiswaffeln unterschiedliche Farben haben. Wer als erstes die Merkmale erkennt und den Turm gebaut hat, ist ein richtig flotter Otter und schnapp sich die Rangkarte mit der 1, der zweite die 2, der dritte die 3 und so weiter. Falls ihr jetzt keine Fehler gemacht habt, gibt es Punkte, habt ihr einen Turm falsch gebaut und trotzdem eine Rangkarte genommen, gibt es Punktabzug.
Mein flottes Otter Fazit: Ein rasantes Spiel, bei dem gute Augen sehr wichtig sind, in den meisten Fällen war ich froh ein Merkmal zu finden aber das es sogar mehrere gibt, hier gilt fleißiges suchen. Also ein schönes Familienspiel, bei dem die trägen Augen der älteren meist im Nachteil sind, aber versucht es doch einfach selbst mal, ist definitiv ein guter aufwärmer für einen Spieleabend.
Port Royal
Das nächste Spiel lädt uns ein in die Karibik, also so hoffe ich mal da hier die meisten Piratengeschichten stattgefunden haben. Das Spiel „Port Royal“ geschrieben von Alexander Pfister und von Pegasus Spiele vertrieben ist auch noch ein recht junges, ist erst im Jahr 2014 herausgekommen und wurde aber im Jahr 2021 neu aufgesetzt. Hier versuchen wir durch Handel an Geld zu kommen und was macht man mit Geld, außer Rum zu kaufen, natürlich wollen wir unsere Mannschaft und das Schiff aufrüsten. Das gelingt in dem wir die 120 Spielkarten geschickt ausspielen. Um nun nicht komplett die Anleitung des Spiels wiederzugeben, sondern nur grob auf die Regeln einzugehen, jetzt ein kleiner Abriss.
Es gibt zwei Spielphasen „Erkunden“ und „Handeln und Heuern“. In der ersten „Erkunden“ werden Karten nacheinander ausgelegt, man muss sich dann immer für die nächste Karte entscheiden. Wird man aber zu gierig und deckt ein Schiff mit derselben Art und Farbe auf, ist man raus und die zweite Phase entfällt. Falls man es dann in die zweite Phase schafft, kann man Handeln und sich ein Schiff aus der Auslage nehmen, die Schiffe zeigen dann entsprechend Münzen an, so viele Karten kann man dann vom Nachziehstapel ziehen. Falls wir „Heuern“ wollen, können wir eine ausliegende Person kaufen, entsprechend der Kosten und können dann ihre Fähigkeiten für das weitere Spiel nutzen. Danach gibt es noch Expeditionsaufträge, für die es Einflusspunkte gibt und Steuererhöhungen für alle die ihr Gold sparen wollen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler genügend Einflusspunkte gesammelt hat.
Arr mein Fazit: Ich muss mich bei einem Piratenspiel natürlich zügeln, denn ich Feier jedes Piratenspiel in die höchsten Wellen. So ist auch Port Royal ein solides und schnelles Kartenspiel bei dem aber auch eine Schippe Glück notwendig ist. Für ein Spiel ab 8 Jahren hat es grundsätzlich eine durchschaubare Mechanik, gerne hätte ich mir hier aber mehr gewünscht, es lässt viel Potenzial im Kartenspiel Thema liegen. Wer hier mehr will, kann auch zur neuen BigBox greifen die mehrere Erweiterungen bringt, die ich aber nicht gespielt habe. Ein Spiel, das ich aufjedenfall nochmal ausleihen werde, wenn nicht sogar kaufe würde.
RiffRaff
Weil nur ein Piratenspiel zu langweilig wäre, setzen wir nochmal die Segel in Richtung Karibik mit Riff Raff, ein Spiel von Christoph Cantzler aus dem Zoch Verlag. Hier beschreibe ich auch gerne das Cover, denn nicht nur die hohen Wellen bringen hier das Schiff zum Wanken, sondern auch die Fracht, die über Board geht. Doch bevor das Spiel so richtig losgeht, müsst ihr das Schiff erstmal zusammenbauen, aus 10 Einzelteilen. Dazu gibt es einen Wellenaufsteller der wie eine Pyramide nach oben schmaler wird, hier gibt es dann eine Öffnung, in der ein langer Holzstab mit einer Metall Kugel am Ende eingesetzt wird. Dieser dient dann auch als Mast und auf diesem Mast wird dann das Schiff gesteckt. Dazu kommen dann auch noch Querstäbe, die Rahen, an denen sonst die Segel hängen.
Das Spielprinzip ist einfach, die Spieler müssen Waren auf dem Schiff Lagern und je nachdem, wo diese platziert werden, bewegt sich das Schiff und können auch runterfallen. Zu Start des Spiels erhält jeder 10 Spielkarten einer Farbe, diese sind von 1-10 durchnummeriert. Auf dem gesamten Schiff gibt es ebenfalls Nummern von 1-10. Nun muss ein Spieler sagen wieviel waren er auf dem Schiff lagern will und muss dazu eine seiner Karten ausspielen, dabei darf er das Schiff nicht berühren. Sobald nun die Fracht wieder von Board fällt, darf der Spieler diese auffangen, diese kommen dann aber aus dem Spiel. Falls Fracht runterfällt, muss man diese die folgende Runde wieder draufstellen. Das Spiel endet dann, sobald ein Spieler alle seine Waren auf dem Schiff platziert hat oder falls niemand mehr Handkarten zum Ausspielen hat, dann gewinnt der Spieler mit den wenigsten Waren, die er noch vor sich ausliegen hat.
Mein welliges Fazit: Ich mag simple, aber dennoch einfallsreiche Spiele und dieses gehört definitiv dazu, ein tolles Geschicklichkeitsspiel. Wer auch noch nach mehreren Spielrunden Waren auf das Schiff setzt, den hat der Spielspaß so richtig gepackt. Das Unterstütz dann auch das tolle Material, denn die Schiffsteile sind aus Holz gefertigt, was sicherlich auch mit der Balance zu tun hat, ich aber Holz auch einfach einem Plastikteil vorziehe. Wer also mal wieder etwas anderes Spielen will, gebt euch einen ruck und versucht es mal, es lohnt sich.
Seefahrt ins Ungewisse
Nach all den tollen Spielen mit dem Thema „Meer“ kommt jetzt die Fahrt ins Ungewisse, mit dem Spiel, Seefahrt ins Ungewisse. Okay diesmal kein tolles Wortspiel aber eventuell ein tolles Spiel vom Autor Leo Colovini aus dem Moses Verlag.
Wir tauchen ab in ein Escape-Room-Spiel aus dem Jahr 2021, jetzt möchte ich natürlich nicht auf Lösungen zu den Rätseln eingehen aber euch zumindest einen Eindruck zur Komplexität des Spiels geben. Zu beginn werden wir schonmal spielerisch durch den Spielaufbau, mit Hilfe der Karten geleitet. Die Karten spielen Anfangs unter Deck und sind malerisch an einen realistischen Stil angelehnt. Die meisten Farben, die man zu Gesicht bekommt, sind braune Holzwände und rote Teppiche, neben den Rätseln, die meist auf einem weißen Untergrund abgebildet werden. Bei den Rätseln bleiben wir auch direkt, hier ist alles dabei von Rätseln zum Anfüttern bis zu völliger Ahnungslosigkeit. Daher lohnt es sich zu viert zu Spielen und Rätsel auch mal in 2 Gruppen anzugehen, damit Ideen nicht in der Menge untergehen. Kommt ihr mal gar nicht weiter gibt es auch Hilfekarten aber bedenkt eines, diese bringen euch meist schnell ans Ziel der Lösung, was euch den Rätselspaß verdirbt. Bevor ihr jedoch an einem der vielen Logikrätsel verzweifelt und versucht diese zu zerreißen, tut es nicht, jedes Rätsel wird ohne Zerstörung gelöst. Diesmal müsst ihr nur euren Kopf zum Dampfen bringen ohne eure Stärke zu Beweis zu stellen.
Mein Fazit ins Ungewisse: Ich finde Escape Room Spiele, allgemein Gruppenspiele ja besonders interessant, es muss nicht immer kompetitiv gespielt werden. Daher war ich mal wieder überrascht über ein spannendes, lockeres, aber anspruchsvolles Rätselspiel. Hier muss jeder von euch selbst entscheiden, wie er zu Rätseln steht, fang aber am besten nicht mit diesem an, schnappt euch ein leichteres, auch wenn das Spiel ab 12 Jahren ist.
Zum Ende nochmal ein Wort zur Bibliothek in Neuenhagen, die mir auch diesmal wieder eine tolle Auswahl an spielen angeboten hat. Ich weiß das nicht jeder genau hier her fährt aber unterstützt doch einmal mal eure Lokalen Büchereien, in der ein oder anderen Ecke verstecken sich doch noch Raritäten.
In diesem Sinne wer suchet der findet und bis zur nächsten Welle.
Euer Spielekapitän ⚓