A NeonHope Story – Hack for Freedom

Eine Fan-Fiktion-Story von André Keßler, der Spielekapitän

Zitat von Zi-Ned-Hack:

„Ich bin davon überzeugt, dass uns eine rosige Zukunft erwartet. Wohlstand und Reichtum für alle, die sich für KI gesteuerte Software einsetzen. Diese KI wird in der Lage sein, jede Arbeit für die Menschheit zu verrichten und eine Grundlage für eine bessere, hoffnungsvollere Zukunft zu schaffen.

Viele haben Angst, dass diese Ki den Überwachungskapitalismus stärkt und den Konzernen, die dafür bekannt sind Schwachen auszubeuten, noch mehr Macht gibt. Aber diese Leute träumen nicht groß genug. Wenn KI die menschliche Arbeitskraft übernimmt, ist das eine gute Sache. Die Menschen werden frei sein, können ihr Leben genießen und haben Zeit Kunst zu erschaffen, die nicht mit der Hilfe von veralteter KI endlos reproduziert wird.

Der Status quo muss in Frage gestellt werden, um sich eine echte Utopie vorzustellen. Die KI wird die Menschheit in diese rosige Zukunft führen, nur müsst Ihr den Weg dafür vorbereiten.“

Part 1: Veränderung

In einer Stadt, die nie schläft, in der jeder Mensch seine Möglichkeiten voll ausschöpfen will und für seine Rechte alles tut, ob es nun der allgemeinen Bevölkerung hilft oder nicht. Eine Stadt, in der das Sonnenlicht nicht mehr durch die dicken Nebelschwaden der Hochhäuser reicht und in der die Neon farbigen Lichter der Reklametafeln das Einzige sind, was durch die Fenster scheint.

Durch die Mechanischen Rollläden einer Wohnung, in der 15ten Etage eines Hochhauses im Wohnbezirk, scheint nun eben dieses Neonlicht einer Reklametafel von einem Haus gegenüber durch das Fenster. Eine leicht bekleidete Frau, die den Bewohnern immer mal wieder ein Zwinkern zuwirft und anschließend einen Cocktail trinkt, der sich auf magische Weise immer wieder auffüllt und das im Minutentakt, mit der Aufschrift „ein Club, der deine Träume erfüllt“ und dann nach einigen Sekunden die Überschrift „Syphon“, an dieser Stelle die junge Bardame anschließend auch immer zwinkert und die Reklame von vorn beginnt.

Anscheinend mitten in der Nacht fahren die Rollläden herunter und die Tageslichter der Wohnung hellen einen großen Raum auf, in dem in einer Nische ein Bett aus der Wand fährt und anschließend eine Stimme „Guten Morgen, es ist 08:00 Uhr, die Wassertemperatur wurde wie gewünscht vorbereitet, sie haben 1 neue E-Mail“.

Die Bettdecke wird zur Seite geschoben, ein bärtiger Mann schiebt seine dunkelblonden Haare hinter die Ohren, steht auf, streckt seine Arme nach oben und gähnt. Er taumelt ein paar Meter weiter in weitere Nische des Raumes, in der auch direkt schon die Dusche angeht, erst lauwarm dann etwas heißer. Die Dusche geht wieder aus und die Stimme sagt „Duschwasser aufgebraucht“, der Mann stöhnt genervt, als er nach dem Handtuch greift, sich abtrocknet und dann noch recht müde sagt „Vega, stelle Duschwasser 2 min länger ein und lese mir meine Mails vor“.

Ein Monitor schiebt sich aus der Decke in Blickhöhe und Vega, die KI der Wohnung, liest die Mail vor.

„Sehr geehrter Herr Deniz Yilmaz, wir danken ihnen für die Arbeit bei Nubicon, ihre zuvorkommende und stets Hilfsbereite Art war immer eine Bereicherung für das Team und ihre Kenntnisse zum Thema Software Entwicklung und KI-Prototypen haben unsere Fachabteilung stehts vorangebracht. Leider müssen wir ihnen aus Betrieblichen Gründen eine Kündigung vorlegen, die ab sofort in Kraft tritt. Alle Projekte wurden bereits von ihrem Computer entfernt und sie erhalten eine erhöhte Abfindung bis zum Ende des Monats. Sofern sie innerhalb des nächsten Jahres an keiner weiteren KI oder in einem Konkurrenz Betrieb arbeiten, werden wir die Abfindung mit einem deutlichen Bonus erhöhen. Beste Grüße das Nubicon Team.“

Nach dem die Mail endet, ist es kurz ruhig, danach fällt das Handtuch von Deniz auf den Boden und er rennt zu seinem Computer, meldet sich an und versucht die sichere Arbeitsumgebung zu öffnen, ein Hinweis Feld auf dem Bildschirm sagt deutlich „Zugang gesperrt“. Unglaubwürdig sitzt Deniz vor der Hinweismeldung und fängt laut zu schreien „Shit, shit, shit, verdammt nochmal!“

„Vega öffne den Safe, Code Yilmaz.deep09“ In der Wand öffnet sich eine unscheinbare Kachel, die sich nun aufklappt, darin liegt ein SCI-Stick, auch bekannt als SmallComputerInterface-Stick. Diese Sticks sind transportable Mini-Computer auf den meist Rechenprozesse durchgeführt werden aber im Vergleich zu vor 20 Jahren schon einen Leistungsstarken Computer ersetzen können. Auf diesem Stickt leuchtet in blauer Schrift der Name „Vega2“, der zugleich von Deniz aus dem Safe genommen und an seinen Hauptcomputer angeschlossen wird.

Die Gedanken von Deniz kreisen wild hin und her, was soll er jetzt machen, Vega2 war noch nicht abgeschlossen und die letzten Arbeitsdaten liegen auf seinem Betriebsaccount. Er selbst hat seine Vega KI von Nubicon erhalten, wie großzügig seine eigene Erfindung Gratis zu erhalten aber seine, Ex-Firma, hat einfach die beste Technologie auf dem Markt. Das war jedoch nie die Vorstellung die Deniz von seiner KI hatte, daher hatte er heimlich an Vega2.0 gearbeitet, eine KI, die für alle frei erhältlich sein sollte, um das Leben von jedem zu erleichtern, nicht nur von denen die sich die KI leisten können.

Ein Gedanke bündelte sich in Deniz Gedanken „Scheiß auf den Bonus, ich muss die Rohdaten der Haupt KI von Nubicon herunterladen und auf den SCI-Stick laden. Was mach ich nur, was verdammt, ich könnte .. Vega rufe Gordon an“

Nach einer kurzen Wartezeit, geht Gordon verschlafen an sein Telefon „Deniz? Was ist los du hast doch heute Schicht“

Deniz: „Gordon, du wirst es nicht glauben und es ist mir etwas peinlich aber bei der Arbeit mit der KI habe ich mich aus dem System geworfen, du weißt schon wie damals bei den Prototypen“

Gordon: „Oh man du Anfänger, dafür haben wir doch Extra einen Blocker programmiert, sag nicht du hast das Level 5 Skript deaktiviert?“

Deniz: „Ich wollte es nur kurz deaktivieren, weil ich eine Routine im Testmodell geprüft habe und zack war ich draußen, gebe mir kurz deinen Zugang, dann kannst du weiterschlafen“

Gordon: „Deniz, ich hasse dich, hier die Daten, Timeout in 5 min, wenn dir das nicht reicht, geh in die Firma, lass dich freischalten und vor allem lass mich weiterschlafen!“

Uh Strike, das war einfach, er selbst hatte Gordon schonmal gerettet aber das er ihm so einen „Fehler“ gestehen musste ist ihm sehr peinlich, denn sowas passiert ihm sonst nicht, aber Gordon scheint den Bluff geschluckt zu haben. Direkt werden die Anmeldedaten von Gordon Freigegeben, Deniz muss sich nur noch in einen anderen Zugangspunkt im Wohnbezirk 26 hacken, was aber kein Problem darstellt. Über diesen Zugangspunkt kann er sich mit Gordons Daten bei Nubicon anmelden und greift auch direkt auf die Vega KI zu und lädt den Kern auf einen gesicherten Server herunter. Klar das Ganze ist äußerst illegal, aber jeder hat einen Traum und seiner heißt Freiheit. Nun muss er nur noch direkt am Server, die Kern KI mit dem SCI-Stick verbinden, um die Funktionen freizuschalten, sollte kein Problem sein, eigentlich.

Jetzt wo seine Arbeits-ID nicht mehr freigeschaltet ist, kommt er auch nicht mehr einfach so in den Arbeiterbezirk. Da Hilf nur eins Mini-Job! „Vega, suche nach einem Job im Arbeiterbezirk 12, eventuell im Star-Center neben der Cargo-Bahn“

„Auftrag wird verarbeitet, 2 Jobs gefunden, Star-Center sucht Wartungsmitarbeiter/in für Auftragscomputer im Reisebüro NixWieWeg und die Cargo-Bahn stellt ein, ab nächste Woche, Überwachungsmitarbeiter/in für die automatisierte Wiederverwertung“

Deniz brauch den Job, und zwar jetzt, also wählt er das Star-Center, Logt sich als Bewerber ein und erhält nach einer kurzen Bearbeitungszeit eine Statusmeldung „Bewerbung eingegangen und akzeptiert – Einarbeitung erfolgt, nach Berechnung der Position und Route in 2 Stunden – viel Erfolg“

Deniz ist immer wieder erstaunt, wie schnell man heutzutage einen Job findend, falls man eine gemeldete und freie Arbeits-ID hat. Jetzt heißt es aber ab in die Klamotten und los geht’s, der Arbeiterbezirk ist nicht gerade um die Ecke, also ab an den Kleiderschrank.

„Vega, bitte unauffällige Kleidung, was Schwarzes Rockiges, keine Reklame, einfache Hose und Stiefel“

Nach einem kurzen Moment öffnet sich eine Schublade am Schrank in dem sauber zusammengelegt die Kleidung liegt, die auch direkt angezogen wird, dunkle Jacke mit Stehkragen, lockere CargoHose mit Taschen und Lederflicken, blaues Shirt seiner Lieblings Rockband BlueSuckerzz, mit doppel Z und ohne seine blaue Brille geht er nicht raus, alles andere wäre zu unauffällig – auffällig, denn jeder läuft so durch die Straßen.

Die Tür seiner modifizierten Einraumwohnung öffnet sich, eine kleine Kamera prüft die Umgebung und stellt keine Bedrohungen fest. In diesem Wohnblock ist bisher auch nie etwas passiert, es gibt jedoch vermehrt Überfalle auf die unteren Ebenen der Wohnblöcke. Jeder Wohnblock besteht aus 4 Ebenen a 15 Etagen, Deniz lebt in der 15ten Etage auf der dritten Ebene in seinem Wohnblock. Die letzten Etagen der Ebene 4 ragen über den Dunst der Bezirke, hier soll man sogar einen normalen Tages und Nacht Rhythmus haben, Deniz hat schon ewig keinen echten Sonnenaufgang mehr gesehen.

Das liegt daran, dass man nach seinem 18ten Lebensjahr einer Wohneinheit und einem Job zugewiesen wird. Die meisten müssen so ihre Heimat verlassen und erhalten einen Transfer via Cargo-Bahn von einer Metropole zur nächsten. In diesem Transfer sehen die meisten das erste Mal das Tageslicht, bevor sie dann einem Arbeitsbezirk zugewiesen und ihrer Aufgabe nachgehen müssen.

Daher ist jeder dazu angewiesen einen Mehrwert für seine Metropolo zu liefern, um einen Platz auf der Ebene 4 zu erhalten, denn erst hier erhält das Leben wieder ein wenig Normalität, Sonne, Parks, Menschen, die mit Ihren Hunden spazieren gehen, alles das, was man im Internet finden und von dem man sich nur inspirieren lässt.

Diese Vorstellung soll jeden Antreiben und dazu ermutigen etwas aus seinem Leben zu machen, doch jeder weiß das man nur mit Macht und Geld an die raren Plätze auf Ebene 4 kommt.

Deniz denkt spöttisch daran das selbst die Reklametafel auf seiner Ebene zum Club Syphon, auf der Ebene 4 liegt, von wegen jeden Wunschs erfüllen, ja, falls man da hinkommt.

Mittlerweile hat Deniz sein Wohnblock auf Ebene 3 verlassen und ist auf dem Weg zum Arbeitsbezirk. Hier gibt es den Vorteil das man mit gültiger Arbeits-ID den selbstfahrenden Autodienst in Anspruch nehmen kann und zu jederzeit an sein Wunschzielort gebracht wird.

Da jedoch jeder diesen Dienst in Anspruch nehmen kann, wird dieser Autodienst rund um die Uhr benötigt, was eine akkurate Reinigung nach jeder fahrt ausschließt, und so sieht es dann in den meisten Fahrzeugen auch aus. Liegen gelassene Flyer, Sticker im Innenraum, ausgedrückte Zigaretten am Fenster und manchmal auch Unterwäsche, Deniz hat hier wirklich schon alles gesehen.

Nachdem die KI im Auto uns noch einen schönen Tag wünscht, steigen wir aus, schütteln den eventuell vorhandenen Dreck kurz ab und gehen ins Star-Center, zu unserem neuen aufregenden Job im Reisebüro.

Natürlich spielt sich in einer Metropole alles vor Ort ab, wer denkt man könnte mal eben eine Reise ins warme buchen, ist hier leider an die 30 Jahre zu spät dran. Die Bevölkerung auf den Ebenen 1-3 haben natürlich auch Urlaub, nur wird dieser an Automaten gebucht, die nun von Deniz gewartet werden. Es ist gar nicht so lange her, da hatte er sich im Vergnügungsbezirk für eine Woche ein Hotel gemietet mit Pool und virtueller Strandlandschaft, war nicht das echte aber dank neuester Bräunungstechnik ist er sogar mit Sonnenbrand aus dem Urlaub gekommen.

Einzige Regel im Vergnügungsbezirk, Digitaldetox, hier arbeiten wirklich nur echte Menschen, keine KI, jeder der mal abschalten will lässt hier sein hart verdientes Geld. Während Deniz mit seinen Gedanken schon fast wieder im Urlaub ist, betritt er schon das Reisebüro und wird von der KI begrüßt „Guten Tag Herr Yilmaz, ihre Dienstanweisung finden Sie auf ihrem Terminal, die Zugangsdaten stehen bereit, bitte beachten sie die Kleiderordnung“

Kleiderordnung? Als er auf seinen Arbeitsplatz schaut, sieht er ein Hawaiihemd und eine Rosashirt, wäre ja nicht so, als hätte er sowas nicht schon im Urlaub getragen. Nagut nur ein paar Stunden an den Automaten Arbeiten, dann mache ich mich auf den Weg zum Server und besorge mir die Kerndaten von Vega, bis dahin heißt es, Willkommen bei NixWieWeg, wie kann ich Ihnen helfen?

Part 2: Risiko

Nach einem zutiefst abenteuerfreien Arbeitstag im Reisebüro, Deniz kann immer noch nicht glauben das Nubicon ihn loswerden wollte und er jetzt hier arbeitet, checkt er sich mit seiner Arbeiter-ID aus und macht sich auf den Weg zum Serverraum, der im gleichen Bezirk liegt.

Nach dem er also das größere Center, in dem das Reisebüro liegt, in Richtung Osten verlässt, das ist immer der Ausgang, an dem die Automaten stehen, die dir z. B. eine Pizza in 2 min fertig machen, bemerkt Deniz bereits an der ersten Kreuzung zum Server Raum, das etwas nicht stimmt.

Hier hat die Bezirks-Sicherheit die Straßen gesperrt und angefangen die anliegenden Geschäfte und Lagerräume zu durchsuchen. Das hieß für Deniz, er musste sich beeilen. Er ging also durch eine Ladenpassage, dann durch einen Keller, an der Absperrung vorbei und kam schließlich an einem alten Autohof an.

Hier lagen ältere Versionen der autonomen Fahrzeuge, die Person freundlich und schnell von A nach B bringen. Zumindest bringen diese niemanden mehr an sein Ziel, außer Deniz, der er konnte sich immer an den alten Teilen bedienen, ohne sich diese selbst kaufen zu müssen. Dadurch kam er an der Registrierung für technische Teile vorbei, die jeder machen musste, um sich nicht heimlich in einem Hinterzimmer einen Server zu bauen und heimlich Daten seines Arbeitgebers herunterzuladen.

Deniz schwelgte ein wenig in Erinnerungen, als das alte Gatter der Tiefgarage aufging und jemand mit einer Taschenlampe hineinleuchtete. Falls das nicht der Nachtwächter, sondern die Bezirks-Sicherheit war, hatte er nicht mehr viel Zeit.

Er duckte sich reflexartig hinter ein Auto und lief nun langsam zu einer Wartungsklappe, die sich mit der Hilfe von seiner RID öffnete. Die sogenannte Remote-Identitiy ist ein Stick, der wie hunderte Schlüssel funktioniert. Öffnet sich nur mit Fingerabdruck, sehr praktisch. 

Somit öffnete sich die Klappe und ein paar Meter weiter durch einen Gang mit vielen Kabeln stand er, angeschlossen an einem Verteilerpunk des Bezirks, der Server. Sogleich versuchte er die Datenherunterzuladen, was schnell funktionierte aber einige Daten ließen sich nicht öffnen und somit Vega2 nicht starten. 

Dann bemerkte er es „diese Bande von.. Mist Nubicon hat die Daten gesperrt“. Es musste also sein, er muss in seine alte Firma einbrechen, das wird, sehr schwer. 

Also auf in den Wartungstunnel, entlang der Kabel, bis zum Ausgang, Wartungsklappe zu und abgeschlossen, als plötzlich hinter ihm zwei Taschenlampen in seine Richtung leuchteten.

Jetzt wird es eng, denn zwei von der Bezirkssicherheit haben ihn gefunden und brüllen laut das er aus seinem Versteck kommen soll oder sie holen ihn aus diesem.

„Das muss ein Bluff sein, die haben mich nicht gesehen“ Denkt Deniz und versucht wieder in den Kellerdurchbruch zu gelangen der am Autohof angrenzt, doch als er losrennt, schlägt neben ihm ein Schuss in die Motorhaube eines Autos ein.

„Jetzt haben die Typen auch noch ihre Knarren mit, verdammt die machen keine halben Sachen“

Deniz versteckt sich recht eingeschüchtert hinter dem Auto, als die beiden von der Sicherheit näherkommen. Gerade als beide hinter einem der tragenden Pfeiler des Dachs stehen, sieht Deniz seine Chance und rennt erneut los. Der Wanddurchbruch ist nur noch ein Meter vor ihm, als diesmal mehrere Schüsse abgefeuert werden und Deniz zu Boden geht. Gerade als er es fast geschafft hatte, tritt ein weiterer von der Bezirks-Sicherheit durch den Durchbruch, noch die Waffe in der Hand mit der Deniz getroffen wurde.

Schmerzerfüllt liegt er am Boden und voller Adrenalin kann er erst gar nicht zuordnen was passiert ist, doch als er das Blut auf dem Boden sieht, wie es aus seinem Arm läuft und das Hemd durchnässt, weiß er, das war es. Im nächsten Moment schlägt ihm jemand mit dem Knauf der Pistole auf den Kopf und Deniz wird bewusstlos.

Das war das WorstCase Szenario, damit hatte er nicht gerechnet, er kann gar nicht glauben was eben, vorhin oder gestern passiert ist. Als er aufwacht, hat er einen eisenhaltigen Geschmack in Mund, Blut, das von seiner Stirn heruntergelaufen ist. Er macht die Augen auf und ist an einem Ort, an dem er jetzt am wenigsten sein wollte, obwohl er vor hatte hier einzubrechen, er ist in seinem Büro in Nubicon.

Lange kann es nicht her sein, sein Arm wurde verbunden, doch bewegen kann er ihn nur begrenzt, es tropft noch Blut am Arm herunter. Deniz sitzt auf einem Stuhl, nicht mal gefesselt, so wenig Gefahr stellt er für die Sicherheit also da, doch er sieht niemanden.

Er greift sich mit der linken Hand an die Kopfwunde, die scheint zumindest nicht so schlimm zu sein, schlimmer sind die Kopfschmerzen und Armwunden die pochen und brennen, als würde ein Vulkan in ihm ausbrechen. Als er den Kopf bewegt und sich umschaut, schaltet sich vor ihm ein Display ein und leuchtet ihm ins Gesicht, das Licht im Büro schaltet sich parallel dazu ein und blendet Deniz. Während seine Augen sich noch an die Helligkeit gewöhnen, spricht eine Stimme zu ihm, die Deniz erkennt, ein Konzerner von ganz oben. Seinen Namen kennt er nicht, auch stellt er sich nicht vor, er erfährt nur eins, Nubicon will das er sein Vega2 fertigstellt und danach alle Backups oder Daten dazu an den Konzern überreicht, kein Spielraum, nur eine Chance.

Was der Konzern zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, die KI war bereits fertig gestellt und musste nur noch kompiliert werden. Diese Rechenlasst konnte er jedoch nur in der Firma durchführen und hatte das nie gemacht, da sonst sofort aufgefallen wäre das er erstens an einer neuen KI arbeitet und zweitens diese fertiggestellt hat. In beiden Fällen hätte er keinen Verhandlungsspielraum gehabt und wie man an seiner aktuellen Lage klar erkennt, ist dem Konzern alles recht, um an ihre Ziele zu kommen.

Eventuell ist jetzt also die Zeit gekommen auch alles auszuschöpfen, aufs Ganze zu gehen, no Risk no Fun oder in diesem Fall only Risk or Death. Eins ist klar, er hat viel Blut verloren, der Konzern spielt also auf Zeit, aber jetzt muss er das Spiel drehen.

Deniz: „Falls ihr wirklich Vega2 haben wollt, mich dann ins Krankenhaus bringt und freilasst, dann muss ich an die Prototypen“

Im hinteren Bereich des Raums leuchtet eine Glastür hellgrün auf und bestätigt den Zugang, den hatte Deniz aufgrund der Kündigung ja nicht mehr. Er konnte auch aufstehen, also stellt er sich erst wackelig auf die Beine und nach einem tiefen Durchatmen, lief er in die Prototypen Werkstatt.

Natürlich hatte er einen Plan aber der erforderte viel Willenskraft von ihm, weshalb er auch kleine Schritte nutzte und für jeden weiteren festigte sich die Idee. Als er durch die grün erleuchtete Glastür ging, waren es nur noch ein paar Meter und der Arm schmerzte umso mehr.

Deniz blieb vor einem technisch höchst modernen Gerät stehen, das aussah wie eine Art MRT, eine große Röhre, in der sich locker ein Mensch legen konnte. Daneben ein Display mit Eingaben und auf denen verschiedene Gliedmaßen abgebildet sind und ein Button auf dem Scan steht. Er setzt sich an einen Computer und lädt die Daten, die er vom Server heruntergeladen hat, hoch.

Einige Daten wurden verschlüsselt und mithilfe des Firmencomputers konnte er diesen nun entschlüsseln aber anstatt die Vega 2 fertigzustellen, öffnete er die Software für die Röhre neben ihm, die ganz einfach gesagt, Körperteile scannen und für eine Operation vorbereiten kann. Soll ein weiteres Wunderwerk des Gesundheitswesens werden und beschädigte Körperteile durch Nanotechnologie in Cyberware umwandeln, ohne jedoch die Körperteile vorher vollständig zu entfernen. Deniz stellte die Software auf Arm Prothese und lädt die entschlüsselten Daten von Vega 2 mit in den Vorgang, anschließend verbindet er die logischen Prozesse der KI mit der Software, um sein Vorhaben zu unterstützen.

Die nächste Aktion kann er unmöglich kaschieren, zu seinem Vorteil kennt er die Werkstatt aber sehr gut und weiß das es nur am Eingang Kameras gibt und er sitzt in einem Teil des Raumes der schlecht einzusehen ist. Er legt also seinen Arm in die Scaneinheit, die KI analysiert die Wunden und stellt schnell einen kritischen verfall fest. Der Arm sollte schnellstens operiert oder durch Einsatz des Prototyps gerettet werden. Wahrscheinlichkeit des Ablebens ohne einschreiten 86%, wenn die Nanobots den Arm in Cyberware hüllen und dadurch die Blutung stoppen, liegt bei 34%, mit Hilfe von Vega 2. Was jedoch klar auf dem Display angezeigt wird, ist, dass dieses Prozedere sehr schmerzhaft ist, da die Cyberware sich komplett mit dem Arm verbindet, die toten und bereits absterbenden Zellen als Eingang nutzt, um eine Verbindung mit dem Nervensystem des Körpers herzustellen. Eine lokale Betäubung ab der Schulter wird empfohlen, trotzdem werden die Nerven den Schmerz weiterleiten, als ob man einen Zahn ohne Betäubung an der Wurzel behandelt.

Doch der Weg zwischen Ableben, das der Konzern seine KI bekommt und Schmerz, einem verdammt geilen Cyberware Arm und die nötigen Mittel, um hier zu verschwinden, liegt klar vor ihm. Seine Hand war schneller als seine Gedanken, unbewusst steckte Deniz den Arm in die Röhre und leitete den Prozess durch Drücken auf Start ein.

Im ersten Moment passiert nichts, das wusste er und obwohl er darauf vorbereitet war, schloss sich die Röhre plötzlich und er bekam einen kurzen schreck als nachfolgend eine Spritze in seine Schulter traf und die Betäubung verabreichte. Sein Arm war nun hermetisch in der Röhre eingeschlossen, klar er hing noch daran aber die Abdichtung trennte ihn vor dem inneren und was als nächstes passieren sollte.

Denn nun wurden die Nanobots auf den Arm losgelassen, was für normale Augen wir Nebel oder Rauch aussah, waren hier die Nanobots die mit ihrer Programmierung bereits bestimmte Teile des Arms abdeckten und Stoff, wie Kleidung oder Verbände auflösten und sich bereits unter die ersten Schichten der Haut schoben. Die Haut fühlte sich ein wenig wie bei einem Sonnenbrand an und als dann alle Nanobots in den Arm eingedrungen sind und sich an der Oberfläche der Haut bereits eine leichte Legierung Gebildete hatte, öffnete sich die Röhre.

Na klar, der Arm schmerzte bereits teilweise doch eigentlich auszuhalten, als auf der Unterarm Innenseite ein leicht transparentes von der entstehenden Legierung abzuhebendes Display erschien. Hier nun abgebildet ein Ladeanzeige mit Markierungen und einer plötzlichen Stimme im Kopf die genau so klang wie die Stimme, die ihn jeden Morgen weckt und seine E-Mails vorließt. Diese beschreibt, in einfachen Worten, er soll sich auf den Boden legen, denn bei jeder der 3 Markierungen wird ein großer Teil des Arms durch Cyberware ersetzt, wobei der erste am schlimmsten ist.

Sein Puls steigt, er ist aufgeregt, sein Körper steht unter Anspannung und schüttet Adrenalin aus, auch wegen den Schmerzen im Arm, die aber dank der Schmerzmittel besser geworden sind. Deniz befolgt also die Information von Vega und legt sich flach auf den Boden, nimmt sich ein Handtuch, das er sich mit der einen Hand etwas zusammenrollt und in den Mund legt, damit er darauf beißen oder falls er schreien muss, eben reinbeißen kann.

Kurz danach ging es auch schon los, das bereits betäubte Gefühl, also nichts zu spüren, wurde nun langsam zu einem Brennen und relativ schnell schon zu einem sehr unangenehmen. Deniz wusste was passiert, dass sich die Nanobots jetzt durch sein Arm arbeiten oder regelrecht fressen, bereits tote Körperzellen werden zerstört und durch Cyberware ersetzt.

Verkrampft beißt er auf das Handtuch und rollt sich hin und her, als die Lautsprecher im Vorraum angehen und ihm sagen das sie in 10 min mit Resultaten rechnen oder sie ihm nochmal mit netten Kollegen nachhelfen werden.

Doch alles, was er jetzt gehörte hätte, wäre eh vor Schmerz verstummt, er hatte keine Ahnung wie lange er es noch aushalten könnte. Nun sprach wieder Vega zu ihm, mit der Info, das die 3te Markierung bereits erreicht wurde und die schmerzen nun nochmals gelindert werden.

Deniz ballte die Faust und merkte, wie er wieder Kraft im Arm entwickeln konnte, es fühlt sich leicht an aber kraftvoll, langsam schossen ihm viele Informationen durch den Kopf, Vega versuchte sich nun voll mit ihm zu synchronisieren.

Sein Kopf neigte sich nun zur Seite und blickte auf seinen Arm, seine Haut wurde durch eine silberne Legierung ersetzt, er selbst sah ein kleines Display am Unterarm an dem verschiedenen Info zu sehen waren, mit der er aber noch nicht viel anfangen konnte.

Nun rappelte sich Deniz auf, setzte sich erstmal und griff mit seinem Cyberware-Arm nach dem Stick, auf dem das Grundgerüst von Vega gespeichert wurde, es lag in seiner Hand, als er im nächsten Moment den Stick durch einen festes zudrücken zerstörte. Falls er sich nicht schaffen sollte, durfte der Konzern nicht an Vega2 gelangen, es war alles was er hatte, was er jemals wollte, eine hochentwickelte KI für alle, ohne Kontrolle durch die Konzerne.

Die Synchronisation wurde abgeschlossen und Deniz konnte nun voll auf die Funktionen von Vega zugreifen, die auch direkt zurückmeldete das alle Vitalfunktionen wieder stabil sind und in ca. 3 min ein Sicherheitsmann von Nubicon zu ihm kommen wird.

Deniz verstecke sich im Labor hinter den in der Mitte liegenden Podesten auf dem einige technische Geräte standen. Die Wache war nun im Vorraum und machte sich auf den Weg, durch die Schutztür ins Labor, schaute sich um und griff nach einem Taser als, Deniz nur daran dachte einen Bildschirm neben der Wache anzuschalten und das dann auch passierte. Der Bildschirm ging an und ein plötzliches helles flackern erschien, die Wache zuckte und schoss mit dem Taser mitten in den Bildschirm, der mit einem elektrischen Schock anfing, Feuer zu fangen.

Es entwickelte sich Rauch im Raum und die Sekunde nutzte Deniz, um hinter den Laborgeräte vorzukommen und durch die Glastür zu rennen. Die Wache merkte das aber mit einem kurzen Gedanken und der Hilfe von Vega, schloss die Glastür und der Rauchmelder im Labor ging an, gefolgt von einer Dusche die nun nicht nur den Bildschirm abkühlte, sondern auch die zornige Wache.

Deniz rannte so schnell er konnte, hinter jeder Ecke, hinter der Vega eine weitere Wache durch die Sicherheitskameras gesehen hatte, die natürlich bereits gehackt wurden, informierte er Deniz damit er diesen ausweichen konnte.

Keine Kamera, keine Tür und kein elektrisches Gerät in seiner Nähe war mehr sicher von ihm, nacheinander rannte er durch verschiedenste Sicherheitstüren, als nur noch eine vor ihm den Weg in die Freiheit versperrte. Doch die Sicherheitskräfte konnten ihn auch ohne Hilfe der für sie deaktivierten Kameras finden.

Die letzte Tür ging auf und Deniz stand draußen, in einer Seitenstraße von Nubicon, schaute nach oben und blickte auf eine Sternenklare Nacht, die natürlich nicht echt und nur generiert war, doch wer kurz vor dem Ableben war, genießt die kleinen Dinge im Leben.

Was allerdings nicht klein war, war die Wache die plötzlich hinter ihm aus der Tür stampfte und ihm an seinem Hawaiihemd griff. Nach einem kräftigen Wurf der Wache, flog Deniz ein paar Meter weiter nach vorne gegen ein paar Mülltonnen.

Gegen diesen Schrank konnte er nicht viel ausrichten, nicht mal ein neuer Arm konnte hier helfen, es war schließlich auch nur ein Arm, doch die Wache sah so aus, als hätte er Cyberware zum Frühstück gegessen. Mehrere Cyberware Prothesen zierten seinen Körper, von der Stärke her, würden sie Deniz klein machen aber von der Technologie her war Deniz im Vorteil.

Denn kleine Nanobots die durch den Griff der Wache, von Deniz auf diese überliefen, stellten nun eine Schnittstelle her. In einer kurzen Info von Vega an Deniz, ob die bullige Wache Urlaub braucht und er ihn schlafen legen sollte, nickte er und in einem letzten Satz sagte er zur Wache.

Gute Nacht und erholsame träumte wünscht Zi-Ned der Hacker deines Vertrauens. Erst laute Schritte dann immer leiser werdende halten in der Gasse durch die Nacht, denn Deniz ist entkommen.

Seit dieser Nacht ist nun über ein halbes Jahr vergangen, Sonnenstrahlen erwärmen das Gesicht von Deniz, als er mit einem leckeren Drink an einem Pool sitzt, sein lockeres Hawaiihemd weht im Wind und aus seiner Brusttasche hängt eine ID-Karte mit dem Aufdruck „Ebene 4“.

Er nimmt ein Display in die Hand, auf dem ein Startvorgang initiiert wurde, Vega spricht zu ihm und fragt, ob Vega2 nun kostenfrei auf die Server hochgeladen werden soll. Deniz nickt und sagt „Prost Vega auf eine neue Zukunft“ und schlürft einen leckeren Tequila Sunrise durch einen Strohhalm, während ihn echte, warme Sonnenstrahlen blenden und er sich eine Blaue, etwas dickere Sonnenbrille aufsetzt und sich die Sonne so genau anschauen kann, wie er es noch nie konnte.

The End

Jetzt noch ein paar Worte von mir, zu mir und dieser Geschichte. Mir hat es verdammt viel Spaß gemacht diese Story zu einem großartigen Brettspiel zu schreiben und ich hoffe das euch das kurze Abenteuer gefallen hat. Denn ich verbinde mehr mit Brettspielen als nur das miteinander Spielen oder gewinnen, hinter jedem Spiel gibt es eine eventuell nicht erzählte Geschichte, die nur darauf wartet, erzählt zu werden. Ich finde es superspannend eben diese Storys zu erzählen und das ist auch genau das, was ich demnächst mit dem Spielekapitän vorhabe.

Begleitet mich also auf dieser Reise, falls es euch gefallen hat, lasst mir ein kostenloses Abo da, um nichts zu verpassen und schaut natürlich auch bei Hopefulgames auf Instagram vorbei, denn die Jungs haben das tolle Brettspiel NeonHope entwickelt und diese PreQuell Story soll ich nur auf ein weiteres Spannendes Abenteuer vorbereiten, dass ihr bald selbst Spielen könnt!

Also bis zur nächsten Welle, euer Spielekapitän.

 

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